Parodontologie

Parodontologie

Die Parodontologie umfaßt die Lehre vom Aufbau des Zahnhalteapparates, die Feststellung (Diagnostik) von Zahnhalteapparaterkrankungen sowie deren Behandlung (Therapie) und propylaktische Maßnahmen zur Vermeidung von Zahnbetterkrankungen.

Der Zahnhalteapparat besteht aus 3 Teilen. Dazu gehören die Zahnwurzeloberfläche, die Kieferknochenoberfläche und die Fasern, die die Verbindung zwischen Zahnwurzel und Kieferknochen herstellen.

Eine entzündlichen Erkrankung des Zahnhaltapparates mit einer teilweisen oder vollständigen Zerstörung der Zahnhalteappartbestandteile bezeichnet man als Parodontitis. Bevor es zu einer Zerstörung des Zahnhalteapparates kommt, bildet sich in der Regel eine Zahnfleischentzündung aus, die als Gingivitis bezeichnet wird.

Eine Parodontitis beginnt sehr häufig für den Patienten schmerzfrei. Dabei können sich Zahnfleischtaschen und ein Abbau des Kieferknochens bilden, wodurch Zahnlockerungen und ein späterer Zahnverlust resultieren können.

Abhängig vom Verlauf der Erkrankung unterscheidet man zwischen einer chronischen und einer schnell fortschreitenden, aggressiven Parodontitis.

Häufigste Symptome einer Zahnbetterkrankung sind Blutungen am Zahnfleischrand, eine Rötung und Schwellung am Zahnfleischsaum sowie Mundgeruch.

Im Rahmen einer zahnärztlichen Untersuchung kann durch einen schmerzfreien „Parodontalen Screening Test (PSI)“ das Vorliegen einer Zahnbetterkrankung festgestellt werden. Diese Diagnostik kann durch Röntgenaufnahmen, die Laserdiagnostik mit dem Diagnodent-Pen sowie mikrobiologische Tests ergänzt werden, um die Diagnose zu sichern.

Zeigen sich bei Ihnen Anzeichen einer Parodontitis?

Da die Erkrankung meist chronisch und schmerzlos verläuft, sind die Frühsymptome oftmals nicht sehr charakteristisch, jedoch kann die Beantwortung folgender Fragen Ihnen helfen, mögliche Anzeichen einer Parodontitis zu erkennen:

Fühlt sich Ihr Zahnfleisch geschwollen oder empfindlich an?

Hat sich das Zahnfleisch zurückgezogen? Scheint es, dass die Zähne länger geworden sind?

Reagieren Ihre Zähne empfindlich auf Temperaturunterschiede?

Blutet Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen, bei Berührung oder beim Essen?

Hat sich die Stellung Ihrer Zähne verändert? Finden Sie, dass die oberen und unteren Zähne anders zusammenbeißen? Haben sich Lücken zwischen den Zähnen gebildet?

Haben Sie Probleme mit Mundgeruch?

Auslöser einer entzündlichen Zahnbetterkrankung sind Bakterien in den sich bildenden Zahnfleischtaschen und körpereigene Abwehrmechanismen. Stress, Rauchen und Allgemeinerkrankungen begünstigen den Entzündungsprozess.

Das Ziel einer systematischen Parodontalbehandlung besteht in Verbindung mit einer entsprechenden Mundhygieneverbesserung, die durch professionelle Zahnreinigungen unterstützt wird, in der Herstellung einer entzündungsfreien Zahnfleischsituation und der Reduzierung der Abbauvorgänge des Zahnhalteap-parates.

Abhängig vom Ergebnis mikrobiologischer Tests kann die Therapie durch einen gezielten Antibiotikaeinsatz ergänzt werden.

Nach der mit Lokalanästhesie durchgeführten Basistherapie und ergänzt durch den Einsatz eines Lasers erfolgt eine erste Kontrolle des Behandlungsergebnisses nach ca. 6 Wochen. Gegebenenfalls kann zu diesem Zeitpunkt bereits eine Entscheidung daingehend getroffen werden, ob durch den Einsatz von Knochenersatzmaterialien ein Aufbau des Kieferknochens oder Maßnahmen zur Verbesserung der Ästhetik sinnvoll sind.

Entscheidend für die Sicherung des Behandlungsergebnisses ist:

– die Durchführung regelmäßiger Kontrollen im Rahmen des Recall – in der Regel in 3-monatigem Abstand

– die Beibehaltung einer optimalen Mundhygiene unter besonderer Berücksichtigung der Zahnzwischenraumreinigung

– die regelmäßige Durchführung der professionellen Zahnreinigung (PZR)

– die Vermeidung von Risikofaktoren: nicht Rauchen, Stressreduzierung, optimale Blutzuckereinstellung